Wird mehr Geld für die Verwaltung statt für die Vermittlung von Arbeitslosen verwendet?

Die Unterstützung und individuelle Beratung von Arbeitslosen sollte bei den Jobcentern an erster Stelle stehen. Auch passende Fort- und Ausbildungen oder Trainingskurse können bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt helfen. Laut einem Pressebericht vom 1. Dezember 2017 würden jedoch immer größere Summen von der Vermittlung Arbeitsloser hin zur Verwaltung fließen. Dadurch würden Gelder fehlen, die für die Eingliederung von Arbeitslosen zur Verfügung stehen sollten. Die oberste Priorität sollte in den Jobcentern die Vermittlung von Arbeitslosen – besonders die aktive Hilfe für Langzeitarbeitslose – haben und nicht die Bürokratie.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Magistrat:

  1. Werden aus dem Verwaltungsbudget der Rhein-Main Jobcenter GmbH  ̶­ in der Zuständigkeit von Stadt und der Agentur für Arbeit  ̶ die Vermittler und die Leistungsabteilungen bezahlt, die Hartz-IV-Bescheide schreiben?
  2. Falls Antwort zu Frage 1 nein, aus welchem Budget werden die Vermittler und die oben genannten Leistungsabteilungen bezahlt?
  3. Wie viel Geld fließt bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH in die Verwaltung und wie viel wird für die Eingliederung (z. Bsp. Fort- und Ausbildung, Trainingskurse etc.) von Arbeitslosen verwendet (Übersicht letzten 5 Jahre)?
  4. Sind die Kosten für die Verwaltung in den letzten Jahren angestiegen? Wenn ja, in welcher Höhe und woran liegt das?
  5. Sind die Kosten für die Eingliederung von Arbeitslosen in den letzten Jahren angestiegen, gesunken oder konstant geblieben und woran liegt das?
  6. Wie hoch sind ggf. die finanziellen Mittel bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH, die für die Vermittlung von Arbeitslosen geplant waren und dann in die Verwaltung verschoben wurden?
  7. Was sind die Gründe für diese Umschichtung?
  8. Wie kann eine solche Umschichtung verhindert werden?
  9. Reichen die finanziellen Mittel in Frankfurt bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH für die Verwaltung und die Vermittlung von Arbeitslosen aus?
  10. Benötigt die Rhein-Main Jobcenter GmbH mehr Geld für die Vermittlung oder für die Verwaltung? Wenn ja, in welcher Höhe pro Jahr?
  11. Wie viele Arbeitslose sind bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH gemeldet, wie viele davon sind Langzeitarbeitslose (Übersicht letzten fünf Jahre)?
  12. Wie viele Fallzahlen bearbeitet ein Vermittler und Fallmanager bei der Betreuung von Arbeitslosen, die bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH gemeldet sind (Übersicht letzten fünf Jahre)?
  13. Werden mehr Vermittler und Fallmanager benötigt, um eine gute Beratung von Arbeitslosen bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH garantieren zu können?
  14. Gibt es bei der Rhein-Main Jobcenter GmbH passende Eingliederungsangebote (z. Bsp. Fort- und Ausbildung, Trainingskurse etc.) für ausländische Mitbürger und für Flüchtlinge, die arbeitslos sind? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?

 

Antragsteller:
Stv. Yanki Pürsün

gez.: Stv. Annette Rinn, Fraktionsvorsitzende