Anforderungen an eine Interimsspielstätte und ein „Zentrum der Künste“ prüfen

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Magistrat soll prüfen und berichten, welche detaillierten Anforderungen Schauspiel und Oper an eine Ausweichspielstätte haben, um die hervorragende Qualität der Aufführungen halten und ihren Angestellten möglichst angenehme Proben- und Arbeitsbedingungen während der Interimsspielzeit bieten zu können.
  2. Der Magistrat soll prüfen und berichten, welche Anforderungen und Erwartungen das Frankfurter LAB (Dresden Frankfurt Dance Company, Ensemble Modern, Hessische Theaterakademie, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Künstlerhaus Mousonturm) an ein „Zentrum der Künste“ haben.
    Der Magistrat soll seine detaillierten Vorstellungen und Pläne von einem „Zentrum der Künste“ und seiner Finanzierung (Stadt/Land) darlegen.

Begründung:

Der Presse war zu entnehmen, dass es Überlegungen gibt, das Zoo-Gesellschaftshaus und das bisher dort geplante Kinder- und Jugendtheater als Interimsspielstätte für die Städtischen Bühnen zu nutzen. Es sollte jedoch dringend geprüft werden, welche Anforderungen das  Schauspiel und die Oper an eine Ausweichspielstätte generell haben, um weitere Möglichkeiten in Betracht ziehen zu können, die eventuell positive Auswirkungen auf andere Großprojekte haben und finanzielle Einsparungen mit sich bringen könnten. Das ist angesichts der generellen gigantischen finanziellen Belastung, die in den nächsten Jahren auf die Stadt zukommen wird (Neubau Städtische Bühnen, Kinder- und Jugendtheater im Zoo-Gesellschaftshaus, Kulturcampus, ZOOKUNFT 2030+) und die besondere finanzielle Belastung, die durch die Folgen der Corona-Pandemie entstehen wird, dringend notwendig. In diesem Sinne sollte geprüft werden, ob zum Beispiel ein „Zentrum der Künste“ − wie es auf dem Kulturcampus entstehen soll − nicht auch als Interimsspielstätte für die Städtischen Bühnen genutzt werden könnte. Positiv könnte sich hier auch die unmittelbare Nähe zum Bockenheimer Depot auswirken. Wenn die Pläne und die Umsetzung für den Bau eines „Zentrums der Künste“ in organisatorischer und finanzieller Abstimmung mit dem Land  zügig erfolgen könnten, wäre das auch ein Gewinn für die zahlreichen Künstler der freien Szene in Frankfurt.

Das Kinder- und Jugendtheater könnte hingegen bei den Planungen für ein neues Gebäude für die Städtischen Bühnen miteinbezogen werden. Die Kosten für die Sanierung des Zoo-Gesellschaftshauses würden somit entfallen. Zudem könnten später vorhandene Kapazitäten des bereits bestehenden Theaterbetriebes (Verwaltung, Maske, Technik, Werkstatt etc.) der Städtischen Bühnen genutzt werden und müssten nicht im Zoo-Gesellschaftshaus als eigenständiger Kostenfaktor für den laufenden Betrieb eines Kinder- und Jugendtheaters angesetzt werden. Das Zoo-Gesellschaftshaus  könnte der Zoologischen Gesellschaft für ein „Conservation Center“ und weiterhin dem Zoo zur Verfügung gestellt werden. Denn auch die Themen Arten- und Klimaschutz sollten in Frankfurt so schnell wie möglich einen repräsentativen Ort bekommen.