Anstieg häuslicher Gewalt durch Corona-Krise: Notfallplan für Frauenhäuser

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Magistrat wird aufgefordert, ein bestimmtes Kontingent an Hotelzimmern in Frankfurt anzumieten, in denen Opfern von häuslicher Gewalt vorübergehend untergebracht werden können.
  2. Weiter wird der Magistrat aufgefordert, eine temporäre Notunterkunft zu errichten, in denen Opfer von häuslicher Gewalt Zuflucht finden und ärztlich behandelt sowie seelisch versorgt werden können.
  3. Zusätzlich soll der Magistrat prüfen, ob gesonderte Notfallunterkünfte für Frauen, die aufgrund von Erkältungssymptomen o. ä. prinzipiell nicht mehr aufgenommen werden, eingerichtet werden müssen.
  4. Gleichzeitig steht der Magistrat – wie auch jede Stadtverordnete und jeder Stadtverordnete – in der Pflicht, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Der Magistrat ist deshalb aufgefordert, zeitnah ein Konzept zu erstellen wie laufende Kampagnen des Frauendezernates, wie beispielsweise „MEIN NEIN MEINT NEIN“ zielführender und medial wirksamer eingesetzt werden können, damit sichergestellt ist, dass alle Frankfurterinnen und Frankfurter erreicht werden.

 Begründung:

Experten befürchten im Zuge der aktuellen Ausgangsbeschränkungen, dass die häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Kindern deutlich zunehmen wird. Die Beratungsstellen und Frauenhäuser registrieren bereits jetzt einen deutlichen Zuwachs an Hilfesuchenden. Insbesondere die Frauenhäuser stehen vor erheblichen Herausforderungen, da sie bereits vor den Entwicklungen und Einschränkungen rund um das Coronavirus ihr Kapazitätslimit erreicht haben. Es herrscht dringender Handlungsbedarf und die Stadt Frankfurt ist dazu angehalten, ein Notfall-Maßnahmenpaket für die betroffenen Frauen und Kinder, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, aufzustellen. Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat aufgefordert, ein bestimmtes Kontingent an Hotelzimmern anzumieten, in denen Opfer von häuslicher Gewalt vorübergehend Schutz geboten werden kann. Da keiner weiß, wie lange die jetzige Situation anhalten wird, ist der Magistrat zusätzlich dazu aufgefordert, eine temporäre Notunterkunft für Frauen und deren Kinder einzurichten, in den sie entsprechend ärztlich behandelt und seelisch versorgt werden können. In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob gesonderte Notfallunterkünfte für Frauen, die aufgrund von Erkältungssymptomen o. ä. prinzipiell nicht mehr aufgenommen werden, eingerichtet werden müssen. Darüber hinaus steht der Magistrat in der Pflicht, die Bevölkerung im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt zu sensibilisieren. Aus diesem Grund ist der Magistrat aufgefordert, zeitnah ein Konzept zu erstellen wie laufende Kampagnen des Frauendezernates, wie beispielsweise „MEIN NEIN MEINT NEIN“ zielführender und medial wirksamer eingesetzt werden können, damit sichergestellt ist, dass alle Frankfurterinnen und Frankfurter erreicht werden.