Coronavirus: Alten- und Pflegeheime besonders schützen

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Magistrat wird aufgefordert, in den Alten- und Pflegeeinrichtungen, in denen bereits Vorfälle von COVID-19 Erkrankungen bekannt sind, Tests bei allen Bewohnerinnen und Bewohner sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen durchzuführen.
  2. Zusätzlich wird der Magistrat aufgefordert, Corona-Tests in allen Alten- und Pflegeheimen sowie bei der ambulanten Pflege kontinuierlich zu ermöglichen, um das Risiko einer Verbreitung des Virus deutlich zu reduzieren und die Mitarbeiterinne und Mitarbeitern sowie die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner zu schützen.
  3. Weiter wird der Magistrat aufgefordert, erkrankte Heimbewohner sowie Corona-Verdachtsfälle umgehend von den anderen Heimbewohnern zu isolieren. Sollte eine Isolierung der Patienten aufgrund von Platzmangel nicht möglich sein, soll eine Unterbringung in Reha-Kliniken erfolgen, um so eine Verbreitung des Virus zu verhindern.
  4. Darüber hinaus wird der Magistrat aufgefordert, sicherzustellen, dass alle Pflege- und Altenheime sowie wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten Pflege über ausreichend Schutzmaterial verfügen.
  5. Ferner wird der Magistrat aufgefordert, folgende Fragen zu beantworten:
    Wann und wie wurden die Heimbewohner und das Pflegepersonal über die Corona-Fälle informiert?
    Wie gut sind die Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie die ambulanten Pflegedienste in Frankfurt mit Schutzmaterial ausgestattet?
    Sind Pflegepersonal sowie die Alten- und Pflegeheime im Krisenstab vertreten?
    Aufgrund des Besuchsverbotes dürfen Heimbesucher keine Familienangehörige empfangen. Wird der Magistrat kurzfristig für eine digitale Alternative sorgen, damit die Heimbewohner ihre sozialen Kontakte zumindest digital aufrechterhalten können?

Begründung:

Bislang schienen die Alten- und Pflegeheime erfolgreich vor der Ausbreitung des Coronavirus geschützt zu sein. Jedoch zeigen die jüngsten Vorfälle in zwei Einrichtungen in Frankfurt, dass intensiver darauf geachtet werden muss, dass die Heimbewohner sowie das Pflegepersonal ausreichend geschützt werden. Ein Mangel an Schutzmaterial führt zu einem hohen Ansteckungsrisiko, welches gerade in den Alten- und Pflegeeinrichtungen, deren Bewohner zur Risikogruppe gehören, vermieden werden muss. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Krankheitsverlauf völlig symptomfrei verlaufen kann und somit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbewusst das Virus in die Einrichtungen transportieren können, müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit das Ansteckungsrisiko deutlich reduziert wird.