Lehre aus Corona ziehen: Kindern- und Jugendlichen das Recht auf Bildung gewährleisten
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Der Magistrat wird aufgefordert, die Hessischen Sommerferien zu nutzen, um gemeinsam mit Kita Frankfurt, dem Stadtschulamt, den Schulleitungen sowie Vertreterinnen und Vertretern des Stadtelternbeirates ein Konzept zu erarbeiten, welches Reaktionen auf verschiedene Szenarien im Falle einer weiteren Corona-Pandemie-Welle beinhaltet. Ziel dieses Konzeptes soll es sein, allen Kindern- und Jugendlichen in Frankfurt das Recht auf Bildung zu gewährleisten. Hierzu sollen folgende Punkte berücksichtigt werden:
Auswertung des Betreuungsangebotes während der Kita-Schließungen. Das Ergebnis der Auswertung ist dem Ausschuss unaufgefordert in einem Bericht vorzulegen.
Überprüfung von freien Raumkapazitäten in den Stadtteilen, um die Betreuungsangebote in kleinen Gruppen im Falle einer weiteren Pandemie-Welle aufrechtzuhalten. Hierbei sollen auch Hortplätze berücksichtigt werden.
Die Prüfung, ob und wie aufgrund von fehlenden Erzieherinnen und Erziehern als auch Aufsichtspersonal in den Schulen, die wegen ihrer Risikogruppenzugehörigkeit ausfallen, fachfremdes Personal zur unterstützenden Betreuung der Kinder eingesetzt werden kann.
Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte bis zum Ende des Jahres mit mobilen Endgeräten. Die notwendigen Mittel sind hierzu aus dem DigitalPakt abzurufen.
Erarbeitung eines Basiskonzeptes, das Schulen einen digitalen Fernunterricht ermöglicht.
Wenn wieder Blockunterricht erfolgen sollte, sollte hier ebenfalls darauf hingewirkt werden, dass die Schulen möglichst hohe Stundenzahl pro Tag anbieten mit anschließender Hortbetreuungsmöglichkeit. - Weiter wird der Magistrat aufgefordert, die geplante Betriebskita der Stadt Frankfurt am Main zu öffnen und somit Kindern von städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Betreuungsmöglichkeit unmittelbar in Arbeitsplatznähe der Elternteile anzubieten. Das unter 1. geforderte Konzept soll auch die Betriebskita berücksichtigen, damit auch für die Kinder von städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine konstante Betreuung gewährleistet werden kann.
- Ferner wird der Magistrat aufgefordert, auf das Hessische Kultusministerium zuzugehen und eine Evaluierung zu fordern, welche die unterschiedlichen Handhabungen der Kita- und Schulschließungen analysiert und an Hand deren Auswertungen konkrete Maßnahmen abgeleitet werden können, um zukünftig besser auf ähnliche Ereignisse vorbereitet zu sein.
Begründung:
Was die Eltern in den letzten Monaten geleistet haben, gebührt unser aller Anerkennung. Die Koordination zwischen Kinderbetreuung, Homeschooling und Homeoffice hat viele Familien vor große Herausforderungen gestellt. Trotz alledem haben sich Eltern und Kinder in Geduld geübt. Selbst in der Zeit als die ersten Lockerungsmaßnahmen erfolgten, die Wirtschaft wieder hochgefahren wurde, während Kitas nur eine Notbetreuung anbieten durften und Schulen geschlossen hatten. Da wir nicht wissen, wie die Pandemie sich weiter entwickeln wird und wann mit einer zweiten Welle zu rechnen ist und wie diese sich auf unseren Alltag auswirken wird, ist es unabdingbar, die letzten drei Monate des Lockdowns zu evaluieren und gemachte Fehler zukünftig zu vermeiden und erkennbare Missstände zu beseitigen sowie in einem Konzept dafür zu sorgen, dass Kitas und Schulen in Frankfurt im Falle einer wiederholten Schließung besser vorbereitet sind.