OB muss Aufsichtsratsposten abgeben

30.01.2020

Dass nach über 69 Jahren die Internationale Automobilausstellung Frankfurt den Rücken zuwenden wird, ist aus Sicht der Freien Demokraten im Römer ein harter Schlag für die Stadt, die Messe GmbH und vor allem für jene, die in den letzten Monaten für den Erhalt der IAA in Frankfurt gekämpft haben. „Mit dem Verlust der IAA verliert Frankfurt einen seiner wichtigsten Touristenmagneten und seine Bedeutung als Standort für die Branche. Oberbürgermeister Feldmann hat im Einsatz zum Erhalt dieser wichtigen Messe leidenschaftslos agiert und trägt eine deutliche Mitschuld für das Aus der IAA in Frankfurt. Das fehlende Engagement des OBs ist ein Armutszeugnis, dessen Ausmaß die Stadt Frankfurt in den nächsten Jahren deutlich zu spüren bekommen wird, “ betont Stephanie Wüst, wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Römerfraktion. Insgesamt seien im ganzen Prozess Fehler gemacht worden: „Der Oberbürgermeister hätte im gesamten Magistrat um Akzeptanz und Einsatz werben müssen. Auch ein  Verkehrskonzept, das modern, innovativ, technologieoffen und verkehrsträgerneutral neue Mobilitätskonzepte in Frankfurt vorantreibt, fehlt seit Jahren – schlimmer noch: Es fehlt jegliche Vision von moderner Mobilität. Der OB hat es sich viel zu einfach gemacht, indem er seine Verantwortung auf Markus Frank übertragen hat. Insgesamt war das Vorgehen dilettantisch. Wir fordern daher den Magistrat auf, die Fehler aufzuarbeiten und Konsequenzen zu ziehen bis hin zu einem umfassenden Verkehrskonzept, das die Verbändeinitiative rund um die IHK bereits im September gefordert hat.“

Der Verband der Automobilindustrie habe im letzten Jahr gegen erheblichen Widerstand kämpfen müssen, der zusätzlich durch die kritische Haltung des Oberbürgermeisters Peter Feldmann verstärkt worden sei. „Die Kritik an der Automobilbranche ist sicherlich nicht ganz unberechtigt und der VDA selbst hat erkannt, dass er sein bisheriges IAA-Konzept reformieren muss. Statt jedoch einen langjährigen Messepartner, wie es der VDA war, öffentlich an den Pranger zu stellen, wäre es die Pflicht von OB Feldmann gewesen, als Oberhaupt dieser Stadt und vor allem als Mitglied des Aufsichtsrats der Messe GmbH den Dialog mit den Veranstaltern zu suchen und gemeinsam Lösungen zu arbeiten“, kritisiert Wüst und erklärt weiter: „Frankfurt ist Knoten des weltweiten Luftverkehrs, des Bahnverkehrs, des Autoverkehrs und des digitalen Datenverkehrs. Gemeinsam mit dem ganzen Rhein-Main-Gebiet hätten wir auf internationaler Ebene zeigen können, welche Verkehrsmöglichkeiten eine Region miteinander verbinden kann, ohne dass dabei der Fokus auf einem einzigen Verkehrsträger liegt.“

Dem pflichtet auch Dr. Thorsten Lieb, Kreisvorsitzender der Freien Demokraten Frankfurt bei: „Die Chance, die Mobilitätsmesse des VDA in Frankfurt zu halten, hat Feldmann vertan und aus Sicht der Freien Demokraten deutlich gezeigt, dass er als Mitglied des Aufsichtsrates der Messe GmbH eine absolute Fehlbesetzung ist. Aus diesem Grund fordern wir Herrn Feldmann auf, von seinem Aufsichtsratsposten zurückzutreten und damit die Stadt vor weiteren Imageschaden zu bewahren.“