Römerupdate Februar 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
die Februarsitzung der Stadtverordnetenversammlung brachte wegweisende Entscheidungen für Frankfurt. Im Mittelpunkt standen der Lückenschluss der U-Bahn-Linie U4, der Grundsatzbeschluss zum Bau einer Multifunktionsarena, der Stand der Elektromobilität sowie die Herausforderungen und Chancen der Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Zudem widmen wir uns einem drängenden Thema: dem städtischen Leerstand.
Ihr
Yanki Pürsün
U4-Lückenschluss
Der Lückenschluss der U-Bahn-Linie U4 zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim ist ein bedeutender Schritt für Frankfurts Zukunft. Diese Erweiterung korrigiert einen früheren Fehler und schafft eine direkte Nord-Süd-Verbindung, die bis zu 17.000 zusätzliche Fahrgäste täglich nutzen könnten. Der Ausbau entlastet bestehende Linien, verkürzt Fahrzeiten und erhöht die Flexibilität im öffentlichen Nahverkehr, wie unser planungspolitischer Sprecher Sebastian Papke betont.
Zudem wird der Lückenschluss über den Campus Westend insbesondere den Studenten eine direkte U-Bahn-Verbindung zum Hauptbahnhof und zur Innenstadt bieten, was ihre Mobilität erheblich verbessert. Diese neue Anbindung könnte täglich bis zu 20.000 Menschen entlasten, die bisher den Campus über die U-Bahnstation Holzhausenstraße anfahren mussten, und somit den Studienalltag für viele Studenten deutlich erleichtern, erklärt Nathaniel Ritter.
Bau der Multifunktionsarena
Nach einer langjährigen Debatte gab es heute den Grundsatzbeschluss zum Bau einer Multifunktionsarena auf dem Parkplatz P9 am Waldstation. Das ist ein Meilenstein für die Sport- und Kulturstadt und auch für den Wirtschaftsstandort Frankfurt, wie unser sportpolitischer Sprecher Peter Paul Thoma betont. Da es bereits ein Planungsrecht für diesen Standort gibt, kann mit der Errichtung zügig vorangeschritten werden. Mit dem Bau kann den Teams der Eishockey-Löwen und Basketball-Skyliners außerdem eine Spielstätte garantiert werden, die auch die Anforderungen der oberen Ligen erfüllt.
Ganztagsbetreuung an den Grundschulen
Bis 2026 soll jeder der derzeit knapp 30.000 Grundschüler Frankfurts ganztags betreut werden können. Das stellt die Stadt vor Herausforderungen, ist aber zugleich eine große Chance. Unsere bildungspolitische Sprecherin Isabel Schnitzler sieht eine Chance auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine Chance zu mehr Förderung von Kindern – unabhängig vom Elternhaus. Im Vordergrund soll neben der Quantität die Qualität stehen. Das Ganztagsangebot soll ein ganzheitliches Konzept bieten, das Bildung, Betreuung und Freizeit verbindet, moderne Räume, gut ausgebildetes Personal und eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Trägern und Stadtteilen voraussetzt.
Stand der Elektromobilität
Unser umweltpolitischer Sprecher Dr. Julian Langner kritisierte, dass sich die Elektromobilität in Frankfurt nicht wie gewünscht entwickle, obwohl Ende 2024 bereits 31.045 Elektro- und Hybridfahrzeuge zugelassen waren, was 7,2 % aller Fahrzeuge entspricht. Er bemängelte insbesondere die unzureichende Ladeinfrastruktur mit nur 1.096 öffentlichen Ladepunkten und einer unflexiblen Auslegung der Schnellladesäulen, die ältere oder günstigere Elektrofahrzeuge mit Typ-2-Steckern ausschließe. Langner forderte eine strategische Überprüfung des Ladeinfrastruktur-Ausbaus, um allen Nutzern ein attraktives Angebot zu schaffen und nachhaltige Elektromobilität zu fördern.
Städtischer Leerstand
Die Stadt Frankfurt muss dringend Maßnahmen ergreifen, um den Leerstand städtischer Immobilien zu reduzieren, so Sebastian Papke, planungspolitischer Sprecher. Er fordert, dass der Magistrat leerstehende Gebäude systematisch und kurzfristig für Wohn- oder Gewerbezwecke nutzbar macht. Zudem müsse die Stadt eine klare Strategie entwickeln und umsetzen, um städtische Immobilien schnellstmöglich dem Markt zuzuführen und über Vorkaufsrechte erworbene Immobilien zu reprivatisieren. Jede ungenutzte Fläche, so Papke, verursache nicht nur unnötige Kosten, sondern sei auch eine verpasste Chance für dringend benötigten Wohnraum oder Arbeitsplätze.