Corona-Krise – Notfallplan für Frauenhäuser
Aufgrund der aktuellen Situation gehen Experten davon aus, dass die häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Kinder deutlich zunehmen wird. Beratungsstellen und Frauenhäuser melden bereits einen deutlichen Zuwachs an Hilfesuchenden. Diese Prognosen haben die Freien Demokraten im Römer zum Anlass genommen, in einem aktuellen Antrag den Magistrat aufzufordern, ein Notfall-Maßnahmenpaket für die betroffenen Frauen und Kinder, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, aufzustellen.
Stephanie Wüst, frauenpolitische Sprecherin der FDP-Römerfraktion erklärt: „Es herrscht dringender Handlungsbedarf. Wir müssen gerade in dieser Zeit Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, vollumfängliche Unterstützung anbieten können. Aus diesem Grund fordern wir Freie Demokraten, ein Kontingent an Hotelzimmern anzumieten, in denen Opfer von häuslicher Gewalt vorübergehend Schutz geboten werden kann.“ Da keiner wisse, wie lange die jetzige Situation anhalten werde, sei aus Sicht der Freien Demokraten der Magistrat zusätzlich dazu aufgefordert, eine temporäre Notunterkunft für Frauen und deren Kinder einzurichten, in der sie entsprechend ärztlich behandelt und seelisch versorgt werden können. In diesem Zusammenhang sei zu prüfen, ob gesonderte Notfallunterkünfte für Frauen, die aufgrund von Erkältungssymptomen o. ä. prinzipiell nicht mehr aufgenommen werden, eingerichtet werden müssten. „Vor allem steht aber der Magistrat – und auch alle Stadtverordneten – in der Pflicht, die Bevölkerung im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt zu sensibilisieren. Kampagnen wie ‚MEIN NEIN MEINT NEIN‘ müssen alle Frankfurterinnen und Frankfurter erreichen und auf das Thema häusliche Gewalt zielwirksam aufmerksam machen. Wir brauchen hier eine Aufmerksamkeit für das Thema häusliche Gewalt, die über den Wirkungskreis des Frankfurter Frauenreferats weit hinausgeht“, betont Wüst. „Einfache Hinweise auf Beratungsangebote können nur ein Anfang sein, reichen aber bei weitem nicht aus.“