„Die Frankfurter Drogenpolitik muss endlich weiterentwickelt werden“
„Mit unserem aktuellen Antrag und einer dazugehörigen Anfrage möchten wir die Grundlage dafür schaffen, dass die Frankfurter Drogenpolitik erweitert und verändert werden kann“, informiert Yanki Pürsün, der sozialpolitische Sprecher der FDP-Römerfraktion und ergänzt: „Wir müssen endlich vorankommen. Dazu wollen wir Freie Demokraten die bestehenden Angebote überprüfen, fehlende ergänzen und dafür Kosten sowie rechtliche Rahmenbedingungen klären. Wir erwarten klare Aussagen des Magistrates, um dann im Frühjahr endgültig die nötigen Änderungen umzusetzen und damit die Situation im Bahnhofsviertel für alle – für Drogenabhängige, Anwohner, Einzelhändler, Beschäftigte und Gastronomen – zu verbessern.“
Der Zürcher Weg sei ein interessantes Modell, lasse sich aber nicht eins zu eins auf Frankfurt übertragen, weil es in einigen Bereichen eklatante Unterschiede gebe. „Wie sieht es zum Beispiel mit der Finanzierbarkeit der Angebote oder der bestehenden Personalstärke in den Hilfseinrichtungen aus? Es gibt bis jetzt keine Aussage der Koalitionsparteien zu der Finanzierung eines Zürcher Modells“, hält Yanki Pürsün fest. Außerdem müssten die bestehenden Hilfs- und Beratungsangebote, die Konsumräume, die Übernachtungs- sowie Wohnmöglichkeiten für Drogenabhängige erweitert oder zusätzliche eingerichtet werden, bevor es eine Einheit wie „sip züri“ in Frankfurt geben könne. Denn eine „sip Frankfurt“ müsste auf solche Angebote zurückgreifen können.
Außerdem fordern die Freien Demokraten in ihrem Antrag den Magistrat dazu auf, zu prüfen, ob eine medizinische Ambulanz, die sich besonders um nicht versicherte Abhängige kümmert oder ein Pflegeheim/“Seniorenheim“ für Drogenabhängige eingerichtet werden könnten. „Drogenabhängige haben einen anderen Lebensrhythmus als andere Bewohner eines Pflegeheimes und auch die Pfleger benötigen eine spezielle Schulung für die Pflege, Hilfestellungen und Unterstützung von Drogenabhängigen im fortgeschrittenen Alter, deshalb sollte die Drogenpolitik auch in diese Richtung erweitert werden. „Wir sind zu den notwendigen Schritten bereit. Es muss sich einiges ändern. Sonst scheitert Frankfurter mit seiner Drogenpolitik“, betont Yanki Pürsün.