Frankfurts Vereine müssen entlastet werden

01.02.2016

„Der Flüchtlingszustrom nach Frankfurt am Main reißt nicht ab. Aufgrund der anhaltenden Zuweisungen sieht sich die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt außerstande, die Sporthallen, in denen bisher Flüchtlinge untergebracht wurden, wieder für die Vereine freizugeben. Wir Freie Demokraten sehen in der jetzigen Situation hohes Konfliktpotenzial, dass den Unmut vieler Bürgerinnen und Bürger auslösen könnte – was es dringend zu vermeiden gilt“, warnt Gert Trinklein, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Römerfraktion.

Ursprünglich hatte die Stadt Frankfurt den Vereinen zugesagt, dass sie ihre Sporthallen bis Weihnachten wieder regulär nutzen können. Jedoch ist bereits jetzt absehbar, dass Sozialdezernentin Prof. Dr. Birkenfeld die Turnhallen weiterhin brauchen wird, um die zahlreichen Flüchtlinge, die noch nach Frankfurt kommen, unterzubringen.

„Dass es immer schwieriger wird, geeignete Unterkünfte für Flüchtlinge zu finden, ist uns Freien Demokraten bewusst. Dennoch ist der Magistrat dringend dazu angehalten, die durch Flüchtlinge genutzten Turnhallen schnellstmöglich wieder den Vereinen zur Verfügung zu stellen. Es macht sich bereits Unmut innerhalb der Vereine breit, da bei der Hallenvergabe immer mehr Konflikte entstehen und die Stadt Frankfurt die Vereine im Stich lässt. Die Sportstättenvergabe scheint derzeit keine Eingriffsmöglichkeit zu sehen, um den Vereinen bei der Organisation von Hallennutzungszeiten unter die Arme zu greifen. Stattdessen müssen die Vereine selbst bei anderen Vereinen vorstellig werden und darum bitten, dass sie bestimmte Nutzungszeiten für ihren Verein erhalten oder behalten können. Dass in einer so angespannten Situation Konflikte drohen, ist absehbar.

Die Stadt muss sich endlich neuen Ideen im Bereich der Flüchtlingsunterkünfte öffnen und darf sich z.B. der Unterbringung in sogenannten Stahlhallen nicht länger verwehren. Eine gut isolierte Stahlhalle mit genügend Privatsphäre für allein geflüchtete Frauen, Mütter mit Kindern, Männer und auch ganze Familien wäre eine Lösung, um den Flüchtlingen, die jetzt Turnhallen nutzen, eine bessere Unterkunft für den Winter zu gewährleisten und zugleich die angespannte Situation in Frankfurts Vereinen zu mindern. Die Flüchtlinge in ihrer humanitären Notlage zu unterstützen ist dringend geboten – es aber auch wichtig, dass den Bedürfnissen der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger Rechnung getragen wird. Immerhin sind es die Vereine, die durch ihr Angebot einen wesentlichen Beitrag zur Integration in unsere Gesellschaft leisten“.