Frankfurt braucht Gewerbeflächen
,,Frankfurt braucht Gewerbeflächen. Die Wirtschaftsförderung hatte bereits in ihrem letzten Bericht darauf aufmerksam gemacht, dass die Stadt in den vergangenen fünf Jahren 60 Hektar Gewerbefläche verloren hat und das, obwohl eigentlich 140 Hektar zusätzliche Fläche notwendig sind. Aus diesem Grund unterstützen wir Freie Demokraten den Prüfungsauftrag für ein Gewerbegebiet in Nieder-Eschbach, der im Rahmen des Gewerbeflächenentwicklungsprogramms erfolgen soll“, erklärt Stephanie Wüst, wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP im Römer. „Mit einem Prüfungsantrag wird noch kein Gewerbegebiet gebaut. Das zu prüfende Gebiet weist eine hervorragende verkehrliche Anbindung mit Nähe zu zwei Autobahnen auf und könnte ein attraktiver Gewerbestandort werden.“ Wüst mahnt jedoch an, über Erkenntnisse und weiteres Vorgehen schnellstmöglich die Bürgerinnen und Bürgern sowie die politischen Akteure im Stadtteil/Ortsbeirat und die Stadtverordneten zu informieren. „Wir brauchen in Frankfurt nicht nur neue Gewerbegebiete, wir sollten Betrieben auch langfristig die Möglichkeit geben, in Frankfurt ansässig zu bleiben oder sich neu anzusiedeln.“ Dazu gehöre neben der erforderlichen Akzeptanz neuer Gebiete auch eine Perspektive. „Brachliegende Gewerbegebiete oder Gewerbeflächen müssen wieder attraktiv werden. Betriebe brauchen außerdem Entwicklungsperspektiven. Wir benötigen geeignete Flächen für das Handwerk und für Start-ups. Mit der Prüfung lediglich eines einzigen neuen Gebietes ist die Arbeit längst nicht getan“, so Wüst weiter. Auch wenn die Freien Demokraten den Vorstoß des Magistrats insgesamt begrüßen, ist das Vorgehen kritisch zu werten. Wüst: „Um für den Wirtschaftsstandort Frankfurt zu werben, muss vermieden werden, dass ansiedlungswillige Firmen bereits im Vorfeld eines Prüfungsantrags auf Ablehnung stoßen. Das ist kontraproduktiv und schadet der lokalen Wirtschaftsentwicklung. Der Magistrat hätte den Ortsbeirat, aber auch die Fraktionen im Stadtparlament viel früher einbinden müssen. Die Demonstration gegen das Gewerbegebiet, der sich auch unser Ortsbeiratsmitglied und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Stefan von Wangenheim, angeschlossen hatte, hätte dann so nicht stattfinden müssen.“
Stefan von Wangenheim, Mitglied im Ortsbeirat 15 (Nieder-Eschbach) zeigte sich besonders verwundert, dass die Bürger Nieder-Eschbachs und ihre politischen Vertreter die Nachricht von der Prüfung eines geplanten Gewerbegebietes aus der Zeitung erfahren mussten. „Es kennzeichnet die Vorgehensweise des Magistrats, dass er nicht rechtzeitig mit den betroffenen Bürgern vor Ort kommuniziert und sie vor gefühlt vollendete Tatsachen stellt. Bei dem ins Auge gefassten Gebiet handelt es sich um wertvolle landwirtschaftliche Fläche – trotzdem wurde auch mit den Landwirten nicht das Gespräch gesucht. Frankfurter Landwirte scheinen für den Magistrat offenbar nicht zu zählen“. 400 Teilnehmer an der Demonstration gegen das Vorhaben sind deutlicher Beleg dafür, wie bedeutend und wichtig bereits die Planungen für die Bewohner Nieder-Eschbachs sind, betont von Wangenheim.