Keine Vorzugsbehandlung für Eigentümer von Karstadt

15.09.2020

Die FDP Römerfraktion erteilt einem möglichen Deal zwischen der Stadt und dem Karstadt-Eigentümer – Sonderbaurecht gegen temporären Erhalt von Arbeitsplätzen – eine klare Absage. Der Presse war zu entnehmen, dass möglicherweise Baurecht für ein Hochhaus am Opernplatz gewährt werden soll, wenn im Gegenzug Karstadt seine Pforten auf der Zeil erst in vier Jahren schließt.

Stephanie Wüst, wirtschaftspolitische Sprecherin: „Die offenbar angedachte Abmachung, Sonderrechte für Karstadt zu schaffen und im Gegenzug einen Arbeitsplatzabbau um vier Jahre zu verzögern, ist indiskutabel. Die FDP ist froh über jeden geretteten Arbeitsplatz, aber ein Aufschub von Maßnahmen zur dringend notwendigen wirtschaftlichen Sanierung von Karstadt ist keine echte Problemlösung, sondern Kosmetik am Symptom. Dass die SPD in Person von Oberbürgermeister und Planungsdezernent gerade jetzt mit einer solchen Idee öffentlichkeitswirksam auftreten, hat vermutlich hauptsächlich mit der kommenden Kommunalwahl und dem bekanntermaßen ausgeprägten Selbstdarstellungstrieb der beiden genannten Genossen im Magistrat zu tun. Es ist unanständig, auf dem Rücken der betroffenen Belegschaft sein parteipolitisches Wahlkampf-Süppchen zu kochen.

Für die planungspolitische Sprecherin, Elke Tafel Stein, muss die Idee des Baus eines Hochhauses am Opernplatz inhaltlich und politisch breit diskutiert werden. „Der Opernplatz ist städtebaulich ein Juwel, daher muss sehr sensibel abgewogen werden, was und wie an dieser exponierten Stelle gebaut werden darf. Absprachen in Hinterzimmern sind absolut fehl am Platz. Ein neues Gebäude wird aller Wahrscheinlichkeit nach für viele Jahrzehnte geschaffen, die Arbeitsplätze bei Karstadt werden in vier Jahren leider verschwinden. Auf so ein schlechtes Geschäft kann mal wieder nur die SPD kommen“.