Kulturcampus – Ausweichquartier aus Holz

31.07.2017

In einem aktuellen Antrag fordert Stefan von Wangenheim, kultur- und bildungspolitischer Sprecher der FDP-Römerfraktion, den Magistrat auf, zu prüfen, ob eine Holzkonstruktion aus verschiedenen Modulen als Interimslösung für die Städtischen Bühnen und auch für Schulen oder für einen Hort genutzt werden könnte. „Die äußerst angespannte Situation an den Frankfurter Schulen und bei der Nachfrage an Hortplätzen muss dringend entschärft werden. Viele Eltern stehen vor einem großen Problem, wenn sie auf die Nachmittagsbetreuung in einem Hort verzichten müssen, weil keine freien Plätze mehr zur Verfügung stehen. Deshalb sollte überlegt werden, ob ein Ausweichquartier aus Holz  ̶  wie es eventuell bei einer Sanierung oder einem Neubau der Städtischen Bühnen eingesetzt werden könnte  ̶  auch als Übergangslösung für Klassenzimmer oder für Horträume verwendet werden kann. Es würde sich zum Beispiel anbieten, in den geplanten Räumen für die Verwaltung der Städtischen Bühnen im modulen Interimsbau aus Holz vorübergehend Klassenzimmer oder Räume für einen Hort unterzubringen. Denn eine Ausweichstätte für Theater und Oper wird sehr wahrscheinlich  benötigt, bei einer aufwändigen Sanierung ebenso wie bei einem Neubau.

Deshalb könnten die zukünftigen Räumlichkeiten der Verwaltung von Schauspiel und Oper für etwa fünf bis sechs Jahre  ̶  bis der vorübergehende Umzug der Städtischen Bühnen ansteht  ̶  von einer Schule oder einem Hort genutzt werden. Der ideale Platz, auf dem eine Ersatzspielstätte aus Holz errichtet werden könnte ist für uns der Kulturcampus,“ erklärt Stefan von Wangenheim und informiert weiter: „Das Grand Théâtre de Genève hat solch eine Ersatzbühne aus Holz der Comédie-Française in Paris abgekauft. Die Konstruktion aus verschiedenen Modulen konnte an die Bedürfnisse der Oper angepasst werden. Wie man am Beispiel der Holzbühne der Comédie-Française in Paris gesehen hat, könnte solch eine Konstruktion aus verschiedenen Modulen nach Beendigung der Bau- oder Sanierungsarbeiten der Städtischen Bühnen wahrscheinlich weiter verkauft werden. Das würde eine große Kostensenkung darstellen. Diese Möglichkeit ist auf jeden Fall zu berücksichtigen  ̶  bei einer Kostengröße von circa 900 Millionen Euro, die in der Machbarkeitsstudie errechnet wurde und auch bei den vom früheren Baudezernenten Hans-Erhard Haverkampf in seiner Stellungnahme veranschlagten etwa 123 Millionen Euro für eine Sanierung.“