Römerupdate März 2024

Römer
21.03.2024

Liebe Leserinnen und Leser,

in der gestrigen Plenarsitzung wurde der Doppelhaushalt 2024/2025 eingebracht, der Hochhausrahmenplan vorgestellt und wir haben einen Antrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Kinderbetreuung beschlossen. Unser Stadtverordneter Sebastian Papke forderte, das Leerstandsmanagement in der Stadt zu verbessern, um Immobilien schnellstmöglich wieder dem Wohnungsmarkt zuzuführen. In der Aktuellen Stunde der FDP-Fraktion forderte unsere Stadtverordnete Isabel Schnitzler mehr Tempo beim Schulbau und es gab eine Einigung beim Klimaentscheid. Die eigenmächtige Anmietung der Räumlichkeiten in der Hedderichstraße durch Frau Weber konnten wir zudem verhindern.

Ihr Yanki Pürsün
Fraktionsvorsitzender

Doppelhaushalt 2024/2025 eingebracht

Die zentrale Haupteinnahme- und Investitionsquelle ist nach wie vor mit weitem Vorsprung die Gewerbesteuer, bei der wir dank guter Wirtschaftspolitik und zahlreicher Unternehmensansiedlungen Jahr für Jahr Rekordeinnahmen verzeichnen können. Der Doppelhaushalt ist in vielerlei Hinsicht ein Meilenstein, er ist zum ersten Mal per ‚zero-based-budgeting‘ erstellt worden, und stellt so eine neue Art der Haushaltsehrlichkeit dar. Zudem soll er dazu führen, dass die Haushalte 2025 und 2026 die ersten regulären Haushalte seit über 20 Jahren sind, die fristgerecht in Kraft treten bzw. verabschiedet werden. Auch dies betrachten wir als eine immense Leistung für die zukünftige Finanzpolitik der Stadt. Gleichzeitig verabschieden wir im Rahmen des Haushaltes ein großes Investitionspaket. Mit jährlich mehr als 900 Millionen Euro wollen wir die jahrelang verschlafene Investitionspolitik der vergangenen Koalition aufholen, und unsere Stadt auf der Grundlage nachhaltiger Finanzierung in die Zukunft führen, um sowohl strukturell als auch finanziell gesund zu bleiben. Diese Koalition steht schließlich nicht zuletzt dank uns Freien Demokraten für eine vernünftige Ausgabenpolitik, die wir mit diesem Doppelhaushalt erneut unter Beweis stellen. Dies sieht man nicht zuletzt daran, dass wir drei Jahre in Folge die städtischen Rücklagen erhöht haben und die Rücklagen auch in den kommenden vier Jahren stabil halten wollen. Damit beenden wir die Verausgabung der Rücklagen der vorherigen Koalition. Forderungen der Linken, den Gewerbesteuerhebesatz zu erhöhen, haben wir zurückgewiesen.

Hochhausrahmenplan vorgestellt

Auch wenn es schon knapp zwei Wochen her ist, so will ich an dieser Stelle kurz auf den Entwurf des Hochhausrahmenplans, den die Koalition nun vorgestellt hat, eingehen. Mit diesem ist es uns aus Sicht der FDP-Fraktion gelungen, die Skyline als Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln, ohne dabei die noch nicht realisierten Projekte aus dem letzten Hochhausrahmenplan zu gefährden. Wie Sebastian Papke betonte, freuen wir uns nun darauf, in die konkreten Ideenwettbewerbe zu gehen und zu sehen, wie unsere Skyline sich im kommenden Jahrzehnt weiterentwickelt.

Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung bekämpfen

Seit Jahren beschäftigt uns der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung und die Situation verschärft sich immer weiter. Umso wichtiger ist es, dass eine Stadt wie Frankfurt für diese Fachkräfte ein attraktives Arbeitsumfeld schafft und ihre Arbeit honoriert. Es geht um nichts geringeres als die Erfüllung unserer gesetzlichen Aufgabe und darum, Eltern und insbesondere Müttern durch ausreichende Betreuungsplätze den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu ermöglichen, mahnte Isabel Schnitzler in der Debatte zu unserem Antrag. Mit dem nun von der Koalition auf den Weg gebrachten Bündnis für mehr Ausbildung werden wir die kommunale Strategie zur Ausbildung weiterentwickeln und die relevanten Akteure an einen Tisch bringen, um den Fachkräftemangel weiter zu forcieren.

Leerstandsmanagement verbessern

Der Leerstand öffentlicher Gebäude in unserer Stadt ist auf Grund des bereits herrschenden Raummangels verheerend. Es ist ein Armutszeugnis, dass städtische Gebäude nicht nur verwahrlosen, sondern diejenigen, die sie besetzen, von der zuständigen Dezernentin sogar noch aktiv unterstützt werden. Wir haben das kritisiert und zurückgewiesen. In seinem Debattenbeitrag verlangte Sebastian Papke, dass wir künftig statt Besetzungen zeitlich zu verlängern das Leerstandsmanagement verbessern und Immobilien schnellstmöglich wieder dem Wohnungsmarkt zuführen müssen.

Mehr Tempo beim Schulbau gefordert

Auch beim Schulbau hat Sylvia Weber in den letzten Jahren eine schlechte Figur abgegeben, es wurden viel zu wenige, meist überteuerte, Standorte akquiriert, von denen die meisten nach wie vor nicht in Benutzung sind. Isabel Schnitzler forderte in der aktuellen Stunde der FDP-Fraktion deshalb nicht nur mehr Tempo beim Schulbau, sondern auch verstärkte Transparenz und bessere Kommunikation mit den Schulgemeinden, um diesen endlich Erwartungssicherheit und eine Perspektive zu geben.

Einigung beim Klimaentscheid

In dieser Woche wurde auch die Einigung der Koalition mit dem Klimaentscheid finalisiert. Um einen Volksentscheid abzuwenden und eine pragmatische und realitätsnahe Lösung für eine klimaresiliente Stadt zu finden, haben wir in zahlreichen Verhandlungen ein Beschlusspaket geschnürt. Anders als die Vorgängerkoalition beim Radentscheid haben wir uns aber nicht über den Tisch ziehen lassen, sondern eine Lösung gefunden, die nicht nur pragmatisch und umsetzbar ist, sondern auch zeitgleich das Stadtklima stabilisiert und verbessert aber vor allem die Menschen in unserer Stadt nicht gängelt und ihnen die Wahlfreiheit in ihrem Verhalten lässt.

Anmietung Räumlichkeiten Hedderichstraße verhindert

Zuletzt noch eine wirklich gute Nachricht: nach über 1,5 Jahren Diskussion hat der Magistrat Sylvia Weber im Streit um ihre eigenmächtige Anmietung der Räumlichkeiten in der Hedderichstraße dazu bekommen, von dieser abzusehen. Anders als in den letzten Tagen von ihr dargestellt, wurde ihr von der FDP-Fraktion, unseren und auch anderen Magistratsmitgliedern aber bereits vor über einem Jahr klar signalisiert, dass diese Anmietung, gegen die es negative Stellungnahmen von allen Zentralämtern gab, niemals die Beschlussreife für den Magistrat erreichen würde. Stattdessen wurde die Angelegenheit allein von Frau Webers vehementem Widerstand gegen das Zurückziehen der Vorlage unnötigerweise in die Länge gezogen. Was für Konsequenzen sich nun daraus ergeben werden wir im Rahmen eines Akteneinsichtsausschusses und im Rechtsstreit mit dem Vermieter sehen müssen.