Solaroffensive: Römer-Koalition will Solarparks in Frankfurt ermöglichen
Die Koalition im Römer treibt den Ausbau der Solarenergienutzung im Frankfurter Stadtgebiet weiter mit Hochdruck voran und hat sich nun darauf verständigt, das Solarenergiepotenzial auf besonders geeigneten Freiflächen zu nutzen. Insbesondere auf Deponieflächen und entlang von Autobahnen sowie Schienenwegen sollen bis 2026 die ersten PV-Freiflächenanlagen (sog. Solarparks) im Stadtgebiet entstehen.
Der Solarpark auf der ehemaligen Deponie in Dreieich-Buschschlag, den die Fraktionen der Römer-Koalition Anfang September besichtigten, ist für David Edelmann, den klimapolitischen Sprecher der GRÜNEN im Römer, Vorbild für Frankfurt: „In vielen Städten und Gemeinden rund um Frankfurt wurden in den vergangenen Jahren Solarparks auf Deponien und entlang von Autobahnen errichtet. Die Bundesregierung hat durch mehrere neue Regelungen dafür gesorgt, dass es jetzt noch einfacher ist, solche Solarparks zu realisieren. Wir wollen die neuen Chancen nutzen und auf der Grundlage der Erfahrungen in anderen Kommunen jetzt auch im Frankfurter Stadtgebiet Solarparks errichten. Der Solarpark in Dreieich-Buchschlag vor den Toren Frankfurts zeigt sehr schön, wie Solarparks durch die enge Zusammenarbeit von städtischen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, Bürgerenergiegenossenschaften und privaten Unternehmen aus der Region zu einem Gewinn für alle werden können.“
Auch der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Römer, Roger Podstatny, hofft, dass sich in Frankfurt ähnlich geeignete Flächen finden lassen. „Der Solarpark in Dreieich-Buchschlag ist mit einer installierten Leistung von 8,2 MWp die derzeit größte PV-Freiflächenanlage in Hessen. Im dichtbesiedelten Frankfurt wird es schwierig, ein geeignetes Areal in ähnlicher Größe zu finden, aber im Randbereich innerstädtischer Autobahntrassen Solarmodule zu errichten, ist allemal sinnvoller, als diese Flächen für einen weiteren Ausbau der Autobahnen zu nutzen.“
Für Julian Langner, Sprecher für Klimapolitik der FDP, zeigt gerade Dreieich-Buchschlag, wie wichtig die Kooperation und Zusammenarbeit verschiedener Akteure ist: „Der Solarpark in Dreieich-Buchschlag ist ein Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen verschiedenen Akteur*innen aus der Region: Die Eigentümergemeinschaft setzt sich zusammen aus der Rhein-Main Solarpark GmbH (49,01%), Bürger*innen-Beteiligungen organisiert über die Sonneninitiative Marburg e.V. (25,22%), Walther-Gebhardt VB GmbH (15,9%) sowie Anteilen der Stadtwerke Neu-Isenburg und Langen, der Neue Energie Taunus eG, BürgerEnergiegenossenschaft Dreieich eG und Energieservice Rhein-Main GmbH. Damit bietet diese Anlage attraktive Beteiligungsmöglichkeiten für städtische Gesellschaften, Bürger*innen und Unternehmen aus der Region und kann deshalb als Vorbild dafür dienen, wie wir die notwendigen Ressourcen für die Energiewende regional aktivieren“.
Martin Huber, Fachsprecher für Klima und Umwelt der Fraktion Volt im Römer, hofft, dass auch in Frankfurt bald eigene Bürgerenergiegenossenschaften entstehen: „Die systematische Untersuchung des Potenzials für Solarparks im Stadtgebiet ist eine wichtige Voraussetzung, um attraktive Investitionsmöglichkeiten für Bürgerenergiegenossenschaften aufzuzeigen. Wir als Koalition haben vereinbart, dass wir die Gründungsberatung für eine solche Genossenschaft finanziell unterstützen und ich bin sehr optimistisch, dass es bald zu einer Gründung kommt.“
Der gemeinsame Antrag wird am 14. September 2023 im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz behandelt werden.