Städtische Bühnen am Willy-Brandt-Platz halten

09.08.2016

„Es steht außer Frage, dass die städtischen Bühnen sanierungsbedürftig sind. Wenn es regnet, stellen die Techniker Eimer unter dem Dach auf, die Klimaanlage funktioniert nur noch zu 40% und durch die großen Scheiben zieht es bei Wind. Erste vorsichtige Kostenschätzungen für die Sanierung belaufen sich nach der vom Kulturdezernat in Auftrag gegebenen Studie auf € 300 Millionen. Bezüglich der Standortdiskussion – Willy-Brandt-Platz oder vielleicht doch ein Umzug auf das Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums – steht für uns Freie Demokraten eines fest: Wenn die städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz erhalten werden können, sollte dieser Standort unbedingt aufrechterhalten werden“, kommentiert Stefan von Wangenheim, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Römerfraktion die aktuelle Debatte. Eine deutliche Absage erteilt die FDP-Römerfraktion der Initiative, ein neues Gebäude hinter der historischen Fassade des ehemaligen Frankfurter Opernhauses zu errichten. „Frankfurt ist eine moderne Stadt, deren Bürger sich mit der Stadt identifizieren. Gerade beim Neubau eines Theaters sollte nicht die Vergangenheit wiederaufgebaut werden“, so von Wangenheim weiter.

„Klar ist auch: Sollte sich im Rahmen der Kostenprüfungen herausstellen, dass ein Abriss der städtischen Bühnen günstiger ist als eine aufwendige Sanierung, wäre es töricht, sich einem Abriss zu widersetzen. Erschreckend ist dabei der Gedanke, dass alleine in den letzten 10 Jahren weit über 40 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen in die städtischen Bühnen investiert wurden. Wahrscheinlich hätte schon deutlich früher interveniert werden müssen, um zu verhindern, dass 40 Millionen in den Sand gesetzt werden, um dann keine 10 Jahre später einen Abriss in Erwägung zu ziehen. Bereits in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts hatten wir Liberale eine Idee zur Gestaltung der städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz eingebracht, wie eine weitere Entwicklung des Schauspielhauses und der Oper aussehen könnte. Aufgrund der aktuellen Diskussion sollte der Magistrat im Rahmen seiner Prüfungen den liberalen Vorstoß einbeziehen und abwägen, inwieweit bei einem Abriss des bestehenden Gebäudes, ein privater Investor gefunden werden kann, der ein entsprechendes Gebäude baut, mit der Auflage im Unter-, Erd- und den ersten zwei Obergeschossen das Schauspielhaus und die Oper unterzubringen“, so von Wangenheim und erklärt weiter: „Beim English Theater und der Komödie in Frankfurt, sowie bei vielen Theaterbauten weltweit konnte diese Idee bereits hervorragend umgesetzt werden – warum also nicht auch hier. Mit Blick auf die bereits im Raum stehenden Kosten gilt es dringend alle Variationen und Alternativen zu prüfen, damit sich die Kosten im Rahmen halten. Namhafte internationale Investoren haben damals ihr Interesse bekundet und wären auch jetzt sicher wieder zu begeistern. Die Vergangenheit hat uns bereits hinreichend gelehrt, dass erste Kosteneinschätzung der Stadt selten Bestand haben und innerhalb kürzester Zeit explosionsartig in die Höhe zu schießen – bei den jetzt schon veranschlagten 300 Millionen Euro würde dies die finanziellen Möglichkeiten unserer Stadt deutlich übersteigen“.