Verantwortungsvoll planen im Stadtteil der Quartiere

Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung wird am kommenden Donnerstag einen Grundsatzbeschluss zur Entwicklung des neuen ‚Stadtteil der Quartiere‘ fassen. Die FDP-Römerfraktion begrüßt diesen wichtigen Schritt für die Zukunft Frankfurts, betont zugleich aber, Mobilitätsbelange sowie die Einbindung der Grundstückseigentümer in den weiteren Planungsschritten stärker zu berücksichtigen.
Sebastian Papke, planungspolitischer Sprecher und Fraktionsvorsitzender der Liberalen, erklärt:
„Mit der Zustimmung zur Vorlage M169 inklusive unserer Maßgabe schaffen wir die Grundlage, dringend benötigten Wohnraum, neue Gewerbeflächen und eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Nordwesten Frankfurts zu ermöglichen. Dabei ist es richtig und wichtig, dass einzelne Teilflächen schneller und durch private Akteure realisiert werden.“
Zugleich betont Papke, dass bei allen Wachstumschancen die landwirtschaftlichen Flächen nicht aus dem Blick geraten dürfen: „Frankfurt wächst, aber wir müssen verantwortungsvoll planen. Landwirtschaftliche Betriebe sichern regionale Wertschöpfung und sind wichtige Partner für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Daher ist für uns eine Bebauung dieser Flächen nur mit einer angemessen hohen Dichte vertretbar.“
Kritisch sieht die FDP-Fraktion, dass wesentliche Aspekte moderner Mobilität im Entwurf des Magistrats bislang zu kurz kommen: „Die künftigen Quartiere brauchen durchdachte Mobilitätskonzepte mit ausreichend Stellplätzen in Quartiersgaragen, modernen Verkehrshubs und einer guten Anbindung des geplanten P+R-Standorts ‚Taunusblick‘ an das ÖPNV-Netz. Zwar sind CYC-Hubs und Quartiersgaragen vorgesehen, doch das geplante Park-and-Ride-Angebot sowie mögliche Tiefgaragen fehlen bisher. Aber nur so kann der innerstädtische Verkehr entlastet und nachhaltige Mobilität gewährleistet werden“, erklärt Papke.
„Die Quartierserschließungsstraßen im ‚Produktiven Praunheim‘ und im Lachgrabenquartier müssen zudem so geplant werden, dass zusätzliche Verkehrsbelastungen für das bestehende Straßennetz im Stadtteil Praunheim vermieden werden. Um eine Verkehrsberuhigung im Bereich Alt-Praunheim – im Sinne des bestehenden Rahmenplans Praunheim – zu erreichen, sollten die Quartierserschließungsstraßen von der Heerstraße bis zur Dillenburger Straße die Funktion der seit 40 Jahren geplanten ‚Ortsumfahrung Praunheim‘ übernehmen“, hebt Papke hervor. Um die ÖPNV-Anbindung weiter zu verbessern, fordern die Freien Demokraten zudem, in den weiteren Planungen zusätzlich zu prüfen, wie eine Verlängerung der Linie U4 über das NordWestZentrum in das neue Gebiet ermöglicht werden kann.
„Mit dem neuen ‚Stadtteil der Quartiere‘ bietet sich die große Chance, Wachstum, Wohnen, Arbeiten, Leben und Verkehrswege im Nordwesten Frankfurts neu zu denken. Jetzt gilt es, diese Entwicklung verantwortungsbewusst zu gestalten“, so der Fraktionsvorsitzende abschließend.

