Die Fashion Week ist nicht gescheitert

02.02.2022

Der Rückzug der Berliner Premium Group ist zwar eine bedauerliche Entscheidung, aber die Frankfurter Fashion Week ist deshalb nicht gescheitert. Gerade der reduzierte Start hat gezeigt, dass die Frankfurter Kreativ- und Designszene und das Handwerk hinter dem Konzept stehen. „Es gibt meiner Ansicht nach keinerlei Anlass, das Konzept grundlegend zu überarbeiten. Wir wollen die Kreativen zukünftig aber noch stärker einbinden“, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Römer, Nathaniel Ritter.

„Natürlich werden wir die Gründe für die Rückkehr der Premium-Group nach Berlin eruieren müssen“, so Ritter. „Die klassischen Messeformate sind aus der Zeit gefallen, und wir haben den Umbruch bereits angestoßen“. Stattdessen gilt es, zukünftig eine nachhaltige Lösung zu entwickeln und zeitgemäße Antworten auf die Bedürfnisse des Marktes zu bieten. In Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt wird bereits aktiv an einer One-Stop-Solution gearbeitet. 

„Aber auch schon vor dem Weggang der Premium-Group war der Frankfurter Koalition klar, dass wir zukünftig neue Wege gehen müssen. Wir haben uns im Koalitionsvertrag klar zu neuen Messeformaten bekannt“, merkt Ritter an. So wurden beispielsweise längst mehrere Messen für die Endkonsumenten geöffnet, um das Bewusstsein für die großen Veranstaltungen auch bei der Bevölkerung und nicht nur in Fachkreisen zu schaffen.

Auch die Unterstützung der lokalen Wirtschaft ist hierbei zentral. „Das, was wir bislang trotz der Pandemie auf die Beine stellen konnten, war ein Kraftakt der Wirtschaftstreibenden. Man konnte klar sehen, wie positiv die Resonanz in den Medien und der Branche war“. Zudem sollte man das Netzwerk der Frankfurter Messe und die Arbeit der Frankfurter Agenturen nicht kleinreden, fordert er.  

„Dass die Landesregierung jetzt den Magistrat der Stadt kritisiert, statt sich zum Messestandort und zu bekennen und die Arbeit der lokalen Wirtschaft zu würdigen, ist ein Armutszeugnis. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Landesregierung ja selbst im Aufsichtsrat der Messe vertreten ist, hätte sie durchaus stärkeren Einfluss auf die Ausgestaltung nehmen können. Der Standort Frankfurt hat definitiv gezeigt, was er zu bieten hat – und das selbst in Zeiten der Pandemie. Die Modewirtschaft und Kreativszene sind alles andere als gescheitert“, so Ritter abschließend.