Eine Vielfalt an Bewegungsräumen in der Sportstadt
Eine Sportstadt braucht eine Vielfalt an Bewegungsräumen, die von vielen Sporttreibenden genutzt werden können. Multifunktionalität von Sportflächen ist Trumpf. Und die Anbieter von Sportaktivitäten – sowohl Vereine als auch private Initiativen oder Einzeltrainer – müssen von der Überreglementierung befreit werden. Kompetenzgerangel zwischen Ämtern darf nicht den Sport in der Stadt behindern. Das waren einige Wünsche, die im Rahmen einer Podiumsdiskussion, von den Freien Demokraten im Römer organisiert, vorgetragen wurden. Gemeinsam mit Dr. Julia Thurn vom Institut für Kooperative Planung und Stadtentwicklung, Nadine Gerhardt, Yogalehrerin und Coach, und Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt, wurde die Frage diskutiert, wie zukunftsfit die Sportstadt Frankfurt sei.
„Fehlende Flächen werden in Frankfurt zukünftig ein zentrales Thema sein. Gerade bei neuen Baugebieten müssen wir verstärkt die Sportflächen von Beginn an einplanen und nicht nach dem Abschluss eines Bauvorhabens überlegen, wo man eventuell noch einen Sportplatz oder Bewegungsfelder in Grünanlagen errichten kann. Aufgrund der starken Flächenkonkurrenz muss die Stadt offen für neue innovative Ideen sein und überlegen, inwieweit Dächer z.B. von Parkhäusern für Sportanlagen verwendet oder auch Baulücken für den Outdoorsport genutzt werden können“, resümiert Michael Bross, sportpolitischer Sprecher einige Ideen der Diskussion.
Die Bürokratie stelle Vereine und Kursanbieter immer wieder vor erhebliche Herausforderungen. „Um gerade bei den Vereinen das Ehrenamt zu stärken und zu fördern, müssen bürokratische Hürden sowie Überreglementierungen abgebaut werden. Die beteiligten städtischen Ämter sollten sich zum Ziel setzen, Frankfurts Breitensportler in allen Belangen zu unterstützen,“ so Bross. Ein weiterer zentraler Punkt, der deutlich aus der Diskussion hervorging, war die fehlende Nutzungsoptimierung der bestehenden Sportflächen. So seien z.B. die Schulsporthallen noch immer nicht hinreichend für Vereine zugänglich, vor allem während der Schulferien. Hier herrsche dringender Handlungsbedarf – die wenigen Flächen in der Stadt müssten unbürokratisch vergeben und effektiv genutzt werden. Auch die Schulhöfe sollten in der unterrichtsfreien Zeit frei zugänglich sein, damit im Sommer für den Outdoorsportbereich zusätzliche Flächen zur Verfügung stünden und es nicht zu vermeidbaren Nutzungskonflikten in den Grünanlagen komme. „Es zeigt sich, dass die Sportstadt Frankfurt zwar in vielen Bereichen gut für die Zukunft aufgestellt ist. Allerdings sollte sich die Stadt gegenüber neuen Sport-Trends, wie wir sie in einer Stadt wie Frankfurt vermehrt im Outdoorbereich beobachten können, nicht verschließen. Als Sportstadt gilt es, alle Sportvarianten zu fördern und damit auch das gesellschaftliche Miteinander und die gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen zu stärken, “ äußerte Bross.