Grüne mit zweierlei Maß im Klimaschutz!
Als unglaubwürdig bezeichnet die planungspolitische Sprecherin der FDP-Römerfraktion, Elke Tafel-Stein, die Haltung der Grünen zur Planungspolitik in Frankfurt. Wenn die Grünen auf der einen Seite die geplante Bebauung der „Günthersburg-Höfe“ in Frage stellen, auf der anderen Seite aber die sogenannte Josefstadt im Nord-Westen des Stadtgebiets nach wie vor unterstützen, zeige das „Klientelpolitik Pur“, so Tafel-Stein. Die Grünen begründen ihre Ablehnung im Anschluss an die Nordendbebauung in erster Linie mit negativen klimatologischen Folgen für den Luftaustausch des Nordends, verkennen aber die für die gesamte Stadt weitaus bedeutendere Funktion zur Entstehung und des Transports von Kaltluftströmen aus dem Vordertaunus in die Kernstadt im Nord-Westen Frankfurts. „Wer sich von der ökologisch behutsamen stadtnahen Bebauung der „Günthersburg-Höfe“ verabschiedet, verliert in Frankfurt jegliche wohnungsbaupolitische Glaubwürdigkeit“, so Tafel-Stein. Aus Sicht der Freien Demokraten sei es nicht zielführend, wenn die städtebauliche Außenentwicklung der Innenentwicklung vorgezogen werde. Unabhängig davon, bewerten die Freien Demokraten das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes zum geplanten Stadtteil im Nord-Westen als ermutigende Grundlage für die weiteren Planungsschritte. Der Grundgedanke des Siegerentwurfes, vier modulare Quartiere zu schaffen, die jeweils unabhängig entwickelt werden können, entspräche absolut den Vorstellungen der FDP, erklärt Tafel-Stein. Auch die Idee, den Planungsschwerpunkt auf Bereiche östlichen der A5 zu setzten und auf der westlichen Seite optional ein interkommunales Quartier vorzusehen, dessen Realisierung vor allem von Zustimmung und Mitwirkung der Gemeinde Steinbach abhänge, sei bestechend. „Der Entwurf findet auch deshalb unsere Zustimmung, weil er einerseits die Themen Arbeiten und Wohnen mit einander verbindet, gleichzeitig aber auch genügend Grünflächen vorsieht und einen übermäßigen Flächenverbrauch vermeidet. Die vorgesehenen neuen Quartiere östlich der Autobahn schließen an bestehende an und somit ist sinnvoller Weise die bereits vorhandene Infrastruktur nutzbar. Es ist offensichtlich, dass man aus dem Beispiel Riedberg gelernt hat und richtigerweise gleich im Planungsansatz versucht, einen strukturlosen Siedlungsbrei zu verhindern. Das begrüßen wir nachdrücklich. Aber einen Kritikpunkt gibt es aus Sicht der FDP dennoch. Von einer bis zu zwölfgeschossigen Bebauung an einigen Stellen muss abgesehen werden. Aus städtebaulicher Sicht ist nach unserer Überzeugung bei maximal sechs Geschossen eine Grenze erreicht, über die man nicht hinausgehen sollte. Es sollten die Fehler der sechziger und siebziger Jahre vermieden werden, die teilweisen zu den bekannten sozialen Brennpunkten geführt haben. Es muss das Motto gelten: Qualität vor Quantität“.