Multifunktionshalle: Flughafen statt Kaiserlei!

14.05.2020

Die Multifunktionshalle am Kaiserlei ist nach Auffassung der FDP im Römer endgültig erledigt. „Der Magistrat soll seine Niederlage eingestehen, die Realitäten anerkennen und endlich umschwenken in Richtung private Realisierung“, fordert der sportpolitische Sprecher der FDP, Michael Bross. Seit Monaten gebe es einen Vorschlag für den Bau einer Multifunktionshalle am Flughafen. Die Stadt Frankfurt solle das Kapitel „Kaiserlei“ abschließen und dem kanadischen Investor eine Chance geben. Bislang habe die Stadt Frankfurt auf den – auch finanziell attraktiv erscheinenden – Vorstoß des privaten Investors nur sehr zurückhaltend reagiert. „Durch die Steuerausfälle im Gefolge der Corona-Krise wird sich Frankfurt auf Jahre hinaus einen finanziellen Beitrag für eine moderne Multifunktionshalle nicht leisten können. Nur mit einer vollständig privaten Finanzierung und Realisierung hat so ein Projekt überhaupt eine Chance“, meint Michael Bross.

Nach jahrelangem Gezerre um den Standort am Kaiserlei-Kreisel hat der vom Magistrat favorisierte Investor Lagardère jetzt das Handtuch geworfen. In der Presse waren schon früher Vermutungen laut geworden, dass der Investor den Rückzug plane. Zweifel an der Realisierung hatten die Freien Demokraten häufiger geäußert. Auf eine entsprechende Frage der FDP-Fraktion im Römer antwortete der zuständige Stadtrat Markus Frank noch am 7. Mai, dass der Magistrat sich freue, dass das „Projekt Multifunktionshalle am Kaiserlei trotz Corona Fortsetzung“ finde. Eine Woche später wurde das Aus verkündet.

„Die jetzt angekündigten Neuverhandlungen mit dem zweiten Bieter im Verfahren um den Kaiserlei werden nur zu weiteren jahrelangen Verzögerungen führen. Darunter werden vor allem die Sportvereine leiden, die eine moderne wettkampftaugliche Arena brauchen“, sagt Bross. Seien die Probleme einer Realisierung der Multifunktionshalle am Kaiserlei womöglich nicht bei den potenziellen Investoren zu sehen, sondern in den Vorstellungen der Stadt begründet? Dann wäre es erst recht höchste Zeit für eine Korrektur der Sportpolitik in der Stadt Frankfurt, fordert Bross.